Lange Zeit habe ich mich jeweils mit Speisen (Kochen, Warenkunde etc.) bzw. mit Getränken auseinander gesetzt. Teils im Job, aber eben auch auf Prämierungen. Auch wenn man immer auf der Suche nach dem „perfekten“ Produkt ist, so wird am Ende nur die Harmonie von Speisen & Wein ein „Ganzes“ ergeben.
Gastrosophie – „die Kunst, Tafelfreuden weise zu genießen“ [von grch. gaster „Magen“ und sophos „kundig, weise“] NICKEL: „Die Weisheit des Essens“. Der Begriff wird erstmals 1852 von Eugen van Vaerst in seinem Buch „Gastrosophie oder Lehre von den Freuden der Tafel“ verwendet.
Gastrosoph – „Einer, der Speisen und Getränke mit Sorgfalt auszuwählen, Tafelfreuden weise zu genießen und klug über sie zu debattieren weiß.“ (DUMONT)“
Was aber ist denn nun „Gastrosophie“
Der „Förderverein Gastrosophie“ definiert den Begriff auf seiner Website wie folgt: „Gastrosophie verstehen wir als Zusammenwirken und fundiertes Nach- und Zusammen-Denken aller natur- wie geisteswissenschaftlichen Fächer und Disziplinen, die sich auf Ernährung beziehen und damit beschäftigen.
Dies betrifft jeden Aspekt, von der Erzeugung, der Verarbeitung, der Distribution bis hin zum Konsum, von der „materiellen“, der technischen Seite, bis hin zur ideellen, mentalen, zu Prägungen, Vor- und Einstellungen, Werten in verschiedenen Epochen und Gesellschaften, in den diversen „Lebenswelten“.
Das Wort „Gastrosophie“ ist eine Neuprägung (Neologismus) von Eugen von Vaerst (1851). Nach ihm umfasst sie:
- Die Lehren von den Freuden der Tafel
- Die Theorie und die Praxis der Kochkunst
- Die Ästhetik der Esskunst
- Die Physiologie und Chemie der Nahrungsmittel
- Benehmen bei Tisch
- Diätetik
- Viehzucht, Gartenkultur, Fischfang, Ackerbau …
Das Wort „Gastrosophie“ setzt sich, wie der Altphilologe Friedrich Nietzsche (,Menschliches allzu Menschliches‘) darlegte, aus den Worten σóφos (sóphos; Mann des Geschmacks; vgl. lat. sapiens) und γαστήρ (gastér; Magen, Sitz der Esslust) zusammen. Für Nietzsche machte erst die Ausbildung, die Verfeinerung, die Kultur des Geschmacksinns den homo sapiens aus. Dies bilde einen Teil einer ‚philosophischen‘ oder ‚ethischen‘ Lebenspraxis.“
Während die obige Ausführung gerade in der Aufzählung der Disziplinen etwas ausschweift, befassen sich der Kern der Gastrosophie hauptsächlich mit den Punkten eins bis fünf. Auf diesen Punkten sind auch die Kurse aufgebaut, die hinter alle diese Punkte blicken lassen.
Wie der Philosoph John Locke (1632-1704) verkündete:
„Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war“.
In diesen Sinne viel Spass beim Gastrosophieren und bis bald in einem meiner Kurse!