Die Internationalen Schnapsverkostertage setzten auf Weiterbildung von Laien und Fachleuten. Denn wer einmal um die wahren Edelbrände weiß, trinkt geringe Mengen und genießt das Erlebnis. Sie waren sich einig, ob Veranstalter Arthur Nägele, Gaissau, Ulrich Zeni, Ötztal im Tirol, beide von der Spirituosenakademie, oder Patrik Zbinden, Radiomann und DIN-Sachverständiger für Sensorik: Wer Edelbrände einmal schätzen gelernt hat, verzichtet auf Quantität und setzt auf Qualität, weil diese das ultimative Aromaerlebnis bieten.
Dazu Patrik Zbinden: „Fruchtbrände sind das Parfum der Natur. Wenn es ein Künstler – gute Brenner sind das – schafft, das Naturaroma einzufangen und ich die Frucht im Glas konzentriert habe, ist das ein wunderbares Erlebnis, das die wenigsten kennen. Es ist kein Brennen, sondern fühlt sich beinahe sirupartig an und ist einer der höchsten Genüsse.“ Deswegen vergleicht Zbinden Edelbrände mit gutem Brot oder Käse, welche Konsumenten ja auch nicht sinnlos in den Körper stopfen, sondern das Aromaerlebnis suchen.
Ulrich Zeni ist überzeugt davon, dass breite Information über Edel- brände die beste Prävention gegen Alkoholismus und jugendliches Komatrinken ist; denn wer einmal die Qualität und den Genuss eines verkosteten Edelbrandes erlebt hat, kehrt nicht zum betäubenden Betrunkenheitserlebnis zurück. Deshalb plädieren Zeni und Nägele für beste Qualität und damit verbunden für entsprechend höhere Preise. Christian Mathis, Inspektor der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV), unterstützt den Gedanken nach qualitativ hochstehenden Produkten. Deshalb schaffte die EAV eine Ausbildungsbrennerei an, um Kurse abzuhalten. Gleichzeitig besuchen die EAV-Mitarbeiter selbst Weit erbildungskurse wie die Internationalen Bodensee Schnapsverkostertage, welche zum 5-Jahr-Jubiläum neben den 25 Workshops auch mit einem auf der EAV- B r e n- nerei am Samstag gebrannten Walzenhauser Absinth aufwarteten.
Weiterer Höhepunkt war der Whisky-Schokolade-Erlebnisabend mit Patrik Zbinden und das Seminar von Absinth-Spezialist Yves Kübler. Er führte in die Geheimnisse des Absinths ein, den Künstler wie Van Gogh wegen seiner Mystik zum Malen ihrer teuersten Bilder benützten. Neues und Bewährtes auch im Work- shop „Kleines Steinobst“ den Andre Richiger gekonnt führte.